Weihnachtsbräuche in Europa

Weihnachten wird fast auf der ganzen Welt gefeiert und dementsprechend gibt es auch viele unterschiedliche Weihnachtsbräuche. Zum Weihnachtsfest in Costa Rica haben wir dir schon einiges erzählt. Heute dreht es sich um andere Länder, die vielleicht weniger warm sind, aber nicht weniger verblüffende Weihnachtsbräuche haben.

Abgesehen von Weihachtsmann und Christkind gibt es auch noch Trolle, Hexen und viele weitere Dinge, von denen du wahrscheinlich noch nichts gehört hast. Du bist neugierig geworden? Dann lies gleich weiter und entdecke, welche Weihnachtsbräuche in Europa bekannt sind.

Weihnachtsbräuche in Europa

Island

Wer will schon bis zum 24.12. warten? In Island kommt der erste von insgesamt 13 Weihnachtszwergen von den Bergen , den sogenannten Yule Lads, bereits am 12. Dezember. Jeden Tag bis zum 24. Dezember kommt ein weiterer Weihnachtszwerg hinzu, bis zu Weihnachten alle versammelt sind. Danach verlassen die Zwerge Island wieder, Yule Lads und zwar täglich einer, bis am 06.01. auch der letzte von ihnen in die Berge zurückgekehr ist und die Weihnachtszeit vorüber ist.

Ursprünglich waren es 13 Trolle, die allerlei Schabernack trieben, aber heute bringen Sie auch Geschenke. Kinder stellen deshalb Schuhe an allen 13 Tagen ins Fenster, damit die Yule Lads Süßigkeiten und kleine Geschenke dort verstecken - oder auch Kartoffel, falls sie schlimm waren ;)

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Ungarn

Ein traditioneller Brauch Ungarns beginnt am 13. Dezember - das Luciafest. An diesem Tag beginnt man damit, einen besonderen Luca-Stuhl (luca széke) aus sieben Holzarten zu bauen, der genau an Heiligabend fertig sein muss, um ihn mit zur Weihnachtsmette zu nehmen. Dort stellt man sich auf den Stuhl um Hexen besser sehen zu können (man erkennt sie an den Hörnern). Entdeckt man eine, rennt man mit dem Stuhl schnell Heim. Um nicht erwischt zu werden, verstreut man Mohnsamen, die die Hexen erst aufsammeln müssen, bevor sie die Verfolgung aufnehmen können. Daheim angekommen, verbrennt man den Stuhl und ist so das gesamt Jahr vor Hexen geschützt.

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Dänemark

Am 24.12. ist es in Dänemark üblich , einen Milchreis mit einer einzigen Mandel als Dessert zu Weihnachten zu essen. Wer die Mandel findet, hat im nächsten Jahr Glück. Eine Schüssel mit Milchreis wird auch auf den Dachboden gestellt. Sie ist für den Kobold, dem Helfer des Weichnachtsmanns, gedacht. Eigentlich ist der Kobold hilfsbereit und nett, aber zur Weihnachtszeit spielt er gerne Streiche und mit dem Milchreise versucht man ihn davon zu überzeugen, es doch nicht allzu bunt zu treiben.

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Grönland

Der Weihnachtstag ist eigentlich der 24. Dezember, was die Grönländer "Little Christmas" oder "Kinderweihnacht" nennen. An diesem Tag kommt die Familie zusammen, was oft über den ganzen Tag verteilt geschieht. Die Familie mütterlicherseits kommt vielleicht bereits zum Frühstück zu Besuch, wobei nach dem Essen bereits Geschenke ausgetauscht werden. Die Familie väterlicherseits erscheint dann am Abend, wo es wieder Geschenke zum Auspacken gibt. Familien singen gemeinsam Weihnachtslieder und tanzen um den Weihnachtsbaum.

Grönländer haben das Vergnügen, den echten Weihnachtsmann zu sehen, da er in Grönland zu Hause ist. Am Abend des Little Christmas kommt er mit dem Hubschrauber in Grönlands Hauptstadt geflogen, um dort vor dem Krankenhaus zu landen. Kinder kommen aus dem ganzen Land, um ihn zu sehen und bekommen Süßigkeiten und Obst als kleine Geschenke.

Am 25.12. ist dann "Main Christmas" und der 26.12. ist das "Weihnachten der Älteren" oder "Elder Christmas", was generell ein ruhiger und geselliger Tag ist, den man nach zwei Festtagen gefüllt mit Familienbesuchen wohl auch braucht. Am Abend des Elder Christmas gehen die Grönländer allerdings von Tür zu Tür zu ihren Großeltern, Großtanten oder anderen älteren Bürgern der Gemeinschaft und singen Lieder für sie.

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Katalanien

In Katalanien ist es Brauch, einen Baumstumpf mit einer Mütze, zwei Beinen und einem lachenden Gesicht zu verzieren. Am 8. Dezember bringen ihn Kinder nach Hause und “füttern“ ihn von diesem Tag an täglich mit Kürbissen, Äpfeln und Brot und decken ihn mit einer Decke zu, damit er sich keinen Schnupfen holt. Zu Weihnachten singen Kinder vor dem zugedeckten Tio de Nadal und klopfen mit einem Stock auf ihn, um die „Verdauung anzuregen“. In vielen Gegenden gibt es dafür eigene Lieder. Wenn die Kinder dann die Decke wegziehen, finden sie Süßigkeiten. Die eigentliche Bescherung findet in Katalanien sowie im restlichen Spanien erst am 6. Januar statt.

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Schweden

In Schweden gehört ein Ziegenbock aus Stroh zum Weihnachtsfest dazu. Früher brachte er auch die Geschenke, bis er vom Weihnachtsmann abgelöst wurde. Dennoch findet man den Jolbock noch immer in großer und kleiner Ausführung, um ihn entweder auf den Christbaum zu hängen oder auch aufzustellen. Der größte Jolbock wird seit 1966 in Gävle, in Schweden, aufgestellt und ist ca. 13 Meter hoch, 7 Meter breit und 3,5 Tonnen schwer. Eine weitere Besonderheit in Schweden ist die alljährliche Ausstrahlung einer Donald Duck Sendung im Fernsehen um 15 Uhr. Seit 1959 wird die Folge „From all of us to all of you" ausgestrahlt und jeder Versuch, die Folge abzusetzen führte zu heftigen Protesten.

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Tschechien

Abgesehen von Geschenken und Essen beschäftigen sich die Tschechen auch mit ihrer Zukunft. Zum einen werden Äpfel kreuzweise aufgeschnitten. Wenn darauf hin ein Stern im Kern entsteht, steht ein gutes Jahr bevor. Wenn ein Kreuz entsteht, wird es leider ein schlechtes Jahr. Außerdem werfen Mädchen Schuhe über ihr Schulter. Wenn die Schuhspitze zur Tür zeigt, steht bald eine Heirat bevor.

Du kennst andere Weihnachstraditionen? Oder hast deine eigenen? Teil sie mit uns auf unserer Facebook-Seite! Wie und wann auch immer du Weihnachten feierst, wir wünschen dir jetzt schon mal ein frohes Fest!

Weitere Weihnachtsbräuche weltweit

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