Vorurteile und Stereotypes

Wer einen Sprachaufenthalt in einem unserer Reiseziele verbringt, sieht meist mehr von dem Land, als nur die Stadt in der man den Englischkurs besucht hat. Doch wir hören öfters von unseren Sprachschülern, dass sie sich das Traumland ganz anders vorgestellt haben, als es dann tatsächlich ist. Was ist der Grund dafür?

Vermutlich Vorurteile und Stereotypes. Eigentlich sind Vorurteile ganz wunderbar – um mit anderen ins Gespräch zu kommen zumindest! Sehr oft sind Vorurteile jedoch kaum wahr, oder nur zum Teil. Eigentlich sind Vorurteile nur verallgemeinerte Abwertungen von Menschen, die wir zu einer bestimmten Gruppe zuordnen. Diese Zuordnung hilft uns, die Welt zu ordnen und zu organisieren. Außerdem gibt es Klischees, oder auch Stereotypes, die bestimmten Gruppen Eigenschaften zuschreiben.

Viele Völker haben auch über uns Vorurteile. Meistens werden wir als diszipliniert, effizient und pünktlich eingeschätzt, was Viele von uns wohl auch sind. Jedoch wird uns auch unterstellt, wir hätten keinen Humor, was besonders die Briten von uns behaupten. Zudem wird uns Freizügigkeit zugeschrieben, besonders von den Skandinavieren, deren Saunagewohnheiten doch sehr viel mehr Distanz und Kleidung beim Schwitzen vorschreiben, als es bei uns üblich ist. Aber auch weniger offensichtliche Phänomene fallen anderen an uns auf: wir sind groß, wir lieben es in der Gegen und andere Menschen anzustarren, wir lieben die Spargelzeit wie kein anderes Volk, wir lieben es zu recyclen und wir lieben es angeblich das Wort 'lieben' zu benutzen (Wie man darauf wohl schließen kann?).

Doch wie sieht nun der typische Deutsche den Rest der Welt? Wir haben diese Europakarte gefunden, die die einzelnen Länder aus Sicht der Deutschen kurz beschreibt:

Viele unserer Sprachschüler möchten ihr Englisch in London aufbessern und haben über Land und Leute schon ein vorgefertigtes Bild im Kopf: Die eleganten Engländer, die ständig Tee trinken, die die Queen anhimmeln, deren Englisch sehr vornehm und gehoben klingen mag, die jedoch auch gern mal viel trinken, deren Geschichte sich allgegenwärtig im Stadtbild vieler Städte wiederspiegelt mit den alten Reihenhäusern und vielen Museen. Vielleicht entstehen einige Vorurteile auch aus Filmen wie zum Beispiel Bridget Jones oder Notting Hill. Wie auch immer: Wer nach London kommt wird von der kulturellen Vielfalt der Stadt schnell überrascht sein. In den Straßen sieht man Menschen aller Hautfarben und man hört sämtliche Sprachen, die man sich nur vorstellen kann. London ist eben eine Multikulti-Stadt, und das sollte man berücksichtigen.

Ähnlich geht es Sprachschülern, die in die USA reisen. Viele haben den Traum vom „American Dream“, sind dann jedoch überrascht, einige sogar enttäuscht, wie viele Asiaten und Mexikaner sie eigentlich im Traumland vorfinden, anstatt des typischen Amis. Dabei machen all diese Menschen das Land zu dem, was sich in unseren Köpfen als "typisch" einbettet.

Auch wenn man sich das Reiseziel anders vorgestellt hat, sollte man keineswegs die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn einem plötzlich etwas ganz anderes erwartet. Man bekommt schließlich die Möglichkeit sich während der Sprachreise sein ganz eigenes - und wirkliches - Bild des Landes, der Leute und der Kultur zu machen. Und dabei erlernst du neue Dinge und kannst bei deiner Rückkehr sicher sehr viel interessantere Geschichten erzählen, als die allseits bekannten Stereotypes. Also reise dich schlau, lerne Neues, erlebe Unbekanntes. Denn Gründe ins Ausland zu gehen gibt es - mit oder ohne Vorurteile und Stereotypes - zu genüge!

MEHR
Reisetipps
Teilen