Schüleraustausch Spanien: Erfahrungsbericht von Lara

Hey, ich bin Lara, 15 Jahre alt und habe die letzten 4 Monate mit Kaplan in Spanien verbracht. Wie es dazu kam, was ich dabei erlebt habe und wie diese Zeit die schönste, aufregendste und unvergesslichste Zeit meines Lebens wurde, möchte ich euch hier erzählen.

Alles fing damit an, dass eine Freundin und ich darüber nachdachten, eine Zeit lang im Ausland zu verbringen. Zuerst stand für uns beide ziemlich fest, dass es nach England gehen sollte, doch je mehr wir uns informierten, desto mehr wurden unsere Blicke auch auf andere Länder gelenkt – in meinem Fall Spanien. Ich dachte mir: „Warum nicht? Es ist mal etwas anderes, außerdem ein Land, das für seine Fröhlichkeit und Offenheit bekannt ist, mit einer Sprache, die nicht jeder spricht.

Mit meinen Eltern hatte ich bereits gesprochen, auch sie waren von der Idee begeistert und bereit, mich dabei zu unterstützen. Also fingen wir an, nach Organisationen zu suchen, von denen es wirklich nicht wenige gibt. Wir informierten uns mithilfe von Büchern, Broschüren und dem Internet. Für mich kristallisierte sich Kaplan schnell heraus, die Organisation kam mir sehr seriös und erfahren vor, außerdem konnte ich auch in Foren und Erfahrungsberichten keine negative Kritik finden.

Also bewarb ich mich übers Internet und bald kamen schon die ersten Bewerbungsunterlagen. Ich wurde zu einem Interview ganz in der Nähe eingeladen, vor dem ich natürlich ziemlich nervös war. Doch der Herr dort war total nett, in entspannter Atmosphäre und bei einer Tasse Tee wurden meine Mutter und ich über den Ablauf des Programms sowie über Spanien selber, die Sitten und Bräuche und Unterschiede zu Deutschland informiert. Nach diesem Interview war ich mir 100%ig sicher, dass ich diesen großen Schritt mit Kaplan wagen wollte.

Der Entschluss stand fest 

Nun folgte ein Haufen Bewerbungsunterlagen, ich musste einen ersten Brief an meine Gastfamilie schreiben und natürlich auch mit meiner Schule in Deutschland klären, dass ich nach dem Halbjahr in Spanien normal das Schuljahr beenden konnte. Außerdem ging es im Frühjahr zum Orientation-Wochenende, wo wir vom gesamten Kaplan-Team sehr gut auf unseren Auslandsaufenthalt vorbereitet wurden, es gab hilfreiche Tipps und hat viel Spaß gemacht.

Nachdem alle Unterlagen abgeschickt waren, hieß es „Warten auf die Gastfamilie“. Ich war in mehreren Austauschschüler-Gruppen auf Facebook, die mir wirklich sehr geholfen haben, man hat ständig neue wertvolle Tipps bekommen, es wurden Backpacker-Treffen veranstaltet und man war in Kontakt mit anderen Jugendlichen, denen das gleiche Abenteuer bevor stand. In der Zeit des Wartens auf die Gastfamilie war es natürlich nicht leicht, zu lesen, wie Tag für Tag alle ihre Familien bekamen, doch Mitte Juni kam endlich ein Anruf, dass eine Gastfamilie für mich gefunden worden war. Sofort schrieb ich eine E-Mail an meine neue Gastfamilie, Mutter, Vater und zwei Gastgeschwister, eine Schwester in meinem Alter und ein 20jähriger Bruder. Die folgenden Wochen wurde dann auch über WhatsApp kommuniziert und tausende Fragen geklärt.

Auf geht's! 

Dann, am 13. September, war es endlich so weit: Ich hatte mich von allen meinen Freunden und Verwandten verabschiedet, die Gastgeschenke waren gekauft und der Koffer gepackt. Eigentlich war ich gar nicht so aufgeregt, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich ein paar Stunden später schon in Spanien sein sollte – und dort für über vier Monate bleiben sollte.

Ich traf mich mit Lexi am Flughafen, wir gaben unser Gepäck ab und dann mussten wir uns auch schon von unseren Familien verabschieden. Es war traurig, aber wir hatten einfach immer unser Ziel und die tollen Erfahrungen, die wir in nächster Zeit machen sollten, vor Augen.

Das erste Wochenende verbrachten wir mit vielen anderen Austauschschülern, u.a. aus den USA oder Frankreich, in Barcelona. Dort wurden wir ein letztes Mal auf Spanien vorbereitet und wir durften uns natürlich die tolle Stadt ansehen.

Am Sonntag ging es dann endlich mit dem Zug zu unseren Gastfamilien. Ich fuhr mit drei anderen Mädchen, unter ihnen auch eine US-Amerikanerin, die dieselbe Schule besuchen sollte wie ich, nach Madrid. Wir waren alle sehr aufgeregt und nervös, denn man weiß eben nicht, was einen dort erwartet.

Als wir dann nach ca. 3 Stunden Fahrt in Madrid ankamen, lagen die Nerven blank, wir waren wirklich sehr nervös. Doch bei uns allen verflog dieses Gefühl sobald wir unsere Familien sahen, die uns sofort in den Arm nahmen und herzlich begrüßten. Für mich ging es von Madrid aus weiter nach Collado Villalba, einen Ort in den Bergen, ca. eine halbe Stunde mit dem Auto von Madrid entfernt.

Dort angekommen, wurde ich erst einmal von den drei freundlichen Hunden begrüßt, meine Familie zeigte mir das Haus und ich packte meinen Koffer aus. Der erste Tag war sehr schwierig für mich, alles war fremd, ich habe die Sprache kaum verstanden und meine Freunde und vor Allem meine Familie noch sehr vermisst. Aber meine Gastfamilie war total lieb, hat sich mit mir unterhalten, mir Bilder von der restlichen Familie gezeigt und mir damit sehr geholfen.

Der erste Schultag

Am nächsten Tag war dann mein erster Schultag an meiner neuen Schule. Weil ich eine Privatschule ausgewählt hatte, war sie wirklich ganz anders als meine Schule in Deutschland. Alle Schüler müssen Schuluniform tragen, die Klassen sind kleiner und alles ist irgendwie persönlicher. Ich war sehr aufgeregt, doch ich hatte ja das Glück, mit meiner Gastschwester in einer Klasse zu sein, sodass ich kaum Schwierigkeiten hatte Anschluss zu finden. Ich wurde sehr freundlich von meiner Klasse aufgenommen, mir wurden sehr viele Fragen gestellt und alle waren sehr offen.

Ich hatte vorher schon drei Jahre in der Schule Spanisch gelernt, sodass ich zumindest die grundlegenden Dinge sagen und erzählen konnte, aber die Spanier reden nun mal sehr schnell, deshalb war es für mich in den ersten Tagen nahezu unmöglich, meine Familie und Klassenkameraden zu verstehen. In der Schule lief es besser, die Lehrer reden deutlicher und langsamer, aber vom Unterricht habe ich am Anfang natürlich auch so gut wie nichts verstanden.

Doch es wurde schnell besser, nach einer Woche hatte ich mich schon an die neue Sprache gewöhnt und verstand schon viel mehr, Wörter die ich nicht kannte schrieb ich auf eine (immer länger werdende) Vokabelliste.

So lernte ich nach und nach immer mehr Spanisch und verstand mich besser mit meiner Gastschwester und ihren Freunden, die mit der Zeit auch meine Freunde wurden und mit denen ich mich an fast jedem Wochenende traf. Auch in der Schule lief es immer besser, in einigen Fächern bekam ich andere Aufgaben als meine Mitschüler sodass ich sehr viele Referate und Projekte vorbereiten musste und auch im normalen Unterricht kam ich viel besser mit. Kurz gesagt: ich fühlte mich immer wohler!

Highlights aber auch Schwierigkeiten 

Einige Highlights meines Auslandsaufenthaltes waren auf jeden Fall das Konzert von „Imagine Dragons“ in Madrid und der Tag vor Silvester, an dem ich mit meinen Gastgeschwistern Skifahren war. Meine Gastfamilie machte mit mir viele Ausflüge nach Madrid und in Orte in der Nähe, sie zeigten mir die Umgebung und natürlich die Sehenswürdigkeiten Madrids – einer tollen Stadt!

Natürlich gab es auch nicht so schöne Erlebnisse, besonders am Anfang hatte ich Heimweh und auch zu Weihnachten habe ich meine Familie und Freunde sehr vermisst. Doch ich denke, dass auch dies Erfahrungen sind, die man im Leben machen muss und dafür bin ich genauso dankbar wie für das Glück, das ich mit meiner Gastfamilie, der Schule und meinen Freunden hatte, sowie für meine Familie, die mir das Ganze erst ermöglicht hat.

Auch möchte ich mich bei Kaplan und InterHispania für die tolle Organisation bedanken. Von Anfang bis Ende hatten wir immer einen Ansprechpartner, wurden über alles genauestens informiert und auch während meiner Zeit in Spanien wurde E-Mail-Kontakt mit Kaplan gehalten.

Wenn du dir also überlegst, mit Kaplan ins Ausland zu gehen: Tu es! Ich kann einen Auslandsaufenthalt jedem wärmstens empfehlen, und selbst wenn es „nur“ für ein paar Monate ist: Es lohnt sich!

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