Schüleraustausch Kanada – Jonas Aufenthalt in Ottawa

"Da stand ich nun. Alleine am Flughafen von Ottawa, Ontario in Kanada. Die Bürokratie hatte überhand genommen und so wartete ich über eine Stunde am Zoll, bis ich endlich nach ersten Gesprächen mit Kanadiern  meine Gasteltern sah, die ungeduldig und ein bisschen besorgt auf mich warteten. Mein Schüleraustausch Kanada konnte nun beginnen!

Schüleraustausch Kanada_Jonas in Ottawa

Schon in den ersten zwei Tagen nach meiner Ankunft hatte ich dann im Alleingang einen großen Teil der Innenstadt erkundet, da der Sprachtest an meiner High School verschoben wurde und ich somit die Woche ohne Schule auskommen musste. Die Innenstadt, übrigens nicht besonders groß, besteht aus modernen und älteren Bauwerken, einem Markt, Parks, einem Kanal, zahlreichen Geschäfts-und Regierungsgebäuden und einer Universität. Die alten Parlamentsgebäude und das Marktgelände mit der Mall haben mich sehr beeindruckt. Ringsherum erschlossen sich Wohnviertel und Einkaufscentren. Hier und da befanden sich Firmen und alles war durchzogen von Grünflächen, Fahrradwegen und schönen Parks.  

Zunächst war es die ersten Wochen sehr schwer, in einer fremden Umgebung Fuß zu fassen. Die ersten Unterrichtsstunden waren noch etwas schwierig zu verstehen, doch durch immer mehr Freundschaften (einfach Reden, jeder ist sehr freundlich und interessiert!) und Engagement z.B. in der Bigband, wich die Blockade langsam und bald war ich einigermaßen angekommen. Anders als in Deutschland, begann die Schule erst um 9 Uhr morgens, doch die in meinem Fall etwas längeren Busfahrten glichen den Zeitunterschied fast aus, sodass ich eine Stunde später Frühstücken konnte.

Auch die Ernährung unterscheidet sich ein wenig. Von den Lebensmitteln war fast alles identisch, sie enthielten jedoch mehr Zucker und Fett; auch gab es z.B. nur wenige Brotsorten.

In der Schule angekommen erwartete mich der Schulalltag, bestehend aus 4 Fächern und Freizeitbeschäftigung. Darunter konnte man einige in Deutschland eher untypische Kurse wie z.B.  Theater oder Architektur wählen. Die kanadischen Lehrer sind so nett und herzlich gewesen, dass es am Ende schon schwer fiel, wieder in den deutschen Schulalltag zu kommen. ;)

Bei einigen Reisen, die von dem Schulministerium in Ottawa nach Montreal, Toronto und den Niagarafällen angeboten wurden, habe ich auch außerhalb der Schule mehr Austauschschüler kennengelernt. Auch jetzt halte ich noch Kontakt zu einigen Freunden aus Italien, Mexiko, China, Taiwan und natürlich auch zu den kanadischen Freunden.

Schüleraustausch Kanada_Ottawa Ontario

Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle den vorausgegangenen Aufenthalt mit einigen Kaplan Teilnehmern in New York, noch vor dem eigentlichen Austausch. Ich hatte neben der atemberaubenden Stadt und allen wichtigen Sehenswürdigkeiten, auch Zeit mit anderen Gleichaltrigen über das Bevorstehende zu reden und mich ein wenig auszuruhen.

Ich habe mich gut mit meinen Gasteltern verstanden. Oft haben mein Gastvater und Ich samstags Eis Hockey geschaut ; ab und zu bin ich mit meiner Gastmutter und Lili und Diesel (Mops und Bulldogge) spazieren gegangen. Die beiden eher hässlichen Hunde hatte ich nach ein paar Tagen auch lieb gewonnen. Allerdings war es zeitweise durchaus störend, wenn um 2 Uhr Nachts das Schnarchen in das Zimmer drang. Kurz vor Weihnachten kamen dann meine Gastschwester und ihr Freund vorbei und wir hatten plötzlich fünf Hunde im Haus, eine sehr interessante Erfahrung! Das Fest hat sich nicht besonders vom gewohnten zu Hause unterschieden, und meine Gasteltern kauften sogar einen echten Tannenbaum, normalerweise stellen viele Kanadier einen aus Plastik auf. Natürlich war es zu diesem Zeitpunkt schon länger kalt und verschneit gewesen, sodass eine dicke Jacke, Handschuhe, Mütze unverzichtbar und die beheizten Bushaltestellen am Morgen sehr willkommen waren. Nach der Schule ging ich oft auf den Kanal in der Innenstadt, um mit ein paar Freunden Schlittschuh zu laufen und nachher bei Tim Hortons einen Kaffee zu trinken oder doch ein Poutine mit Beavertails zu essen. Auf dem Kanal wurde selbstverständlich auch Hockey gespielt und nach einigen Lernversuchen gab ich es wieder auf und  ging ich dann doch lieber ins Stadion, um die Profis spielen zu lassen. Kurz nach Neujahr hatte meine Gastmutter eine Überraschung für mich. Sie fuhr mit mir in die Berge, damit ich an einer Hundeschlittenfahrt teilnehmen konnte-eine großartige Erfahrung! Zusammen mit einem erfahrenen Musher fuhren wir durch die tief verschneite Wildnis.  Es war unerwartet anstrengend, manchmal habe ich Anschub gegeben oder musste mit aller Kraft auf die Bremse treten: wenn Schlittenhunde laufen, dann laufen sie! Die Einführung zuvor war ziemlich kurz gewesen und schon gleich musste man alles selber machen. Steuern und Hunde am Schlitten festmachen war noch angenehm. Wir wechselten uns alle halbe Stunde ab und im Sitzen hatte ich es nach kurzer Zeit bereut, eine Brille dankend abgelehnt zu haben. Die Hunde wirbelten derart viel Schnee auf , dass man nur schwer die Augen aufhalten konnte. Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht und ich wurde am Ende mit hot chocolat und mehreren hotdogs belohnt.

Schüleraustausch KanadaBald stand auch schon der letzte Schultag an und neben tausenden von Gruppenfotos und Unterschriften auf meiner Kanada-Flagge, hatte mir mein Sportlehrer auch noch einen Kuchen gebacken. Schon am nächsten Tag organisierten Freunde netterweise eine Abschlussfeier, nicht nur ich musste bald zurückreisen. Erst im Flugzeug, einer rappeligen Propellermaschine mit einem italienischen Freund  nach Montreal und später im Flugzeug nach Frankfurt wurde mir bewusst, wie sehr ich jetzt schon diese überaus netten, herzlichen und offenen Menschen vermisse. Ein "I'm sorry" würde ich wohl nicht mehr so schnell hören. Die unzähligen Fotos und viele wertvolle Erinnerungen und Erfahrungen an eine tolle Zeit im Ausland überwiegen dennoch, und werden noch lange präsent sein. Es hat sich gelohnt, ich werde wiederkommen!"

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