High School Semester in Kanada - Erfahrungsbericht von Quynhi

Quynhi hat im Frühjahr 2012 mit Kaplan einen High School Aufenthalt für ein Semester im Schulbezirk Mission in Kanada verbracht. Lest selbst, welche Erfahrungen sie dort gemacht hat:

Schon ein Jahr, bevor es mit meinem Highschool Aufenthalt los ging,wusste ich, dass es eines der Dinge sein wird, die ich in meinem Leben unbedingt mal gemacht haben muss. Ende Januar war es dann tatsächlich so weit. Aufregung,Vorfreude aber auch ein wenig Angst machten sich deutlich bemerkbar, als mir an diesem Tag endgültig bewusst wurde, dass ich nun 5 Monate fern von Familie,Freunde und meinem geliebten München sein werde.

Beim Abschied fing ich an ein wenig an meiner Entscheidung zu zweifeln. War das wirklich das, was ich wollte? Doch es stellte sich heraus, dass diese 5 Monate zu einigen der wohl bisher besten werden würden.

Einer der vielen Gründe dafür war natürlich meine Gastfamilie. Sie hat mich von Anfang an superherzlich aufgenommen und war die ganze Zeit über für mich da. Meine Gasteltern Kornelia und Randy waren für mich immer mehr Freunde als Eltern. Ich konnte mit ihnen über so ziemlich jedes Thema offen mit ihnen reden. Anfangs war ich noch oft überrascht von ihrer lockeren und lustigen Art.

Ich hatte 3 kleine Gastschwestern, von denen die Jüngste 1 und die Älteste 10 war. Außerdem hatten sie auch noch eine 10 jährige koreanische Austauschschülerin da , durch die ich auch einiges über kulturelle Unterschiede und den Umgang mit ihnen lernen konnte. Sie alle sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich muss zugeben, manchmal vermiss ich jetzt noch die Tatsache, dass es durch sie nie ruhig war im Haus.

Das Familienleben an sich war ein wenig anders als das, was ich von zu Hause gewohnt war. Mit 4 kleinen Geschwistern musste ich nun natürlich mehr Verantwortung übernehmen und auch öfters einmal aushelfen, was aber kein Problem war. Die besten Tage mit meiner Gastfamilie waren die, als wir alle zusammen in Hemlock Snowboarden waren.

Quynhi beim snowboarden in Kanada

Von der Schule war ich auch ziemlich überrascht. Erstmal war es natürlich cool jeden Morgen in den selben Schulbus zu steigen, wie man es aus den Filmen kennt. Die Lehrer haben meistens großen Wert auf ein gutes Schüler-Lehrer-Verhältnis gelegt und waren einfach viel lockerer und auch freundlicher als die meisten Lehrer in Deutschland.

Die Schulfächer konnte man nach Belieben wählen, was super war, da ich mich dann mehr mit den Fächern befassen konnte, die mir mehr liegen. Man muss aber auch sagen, dass das Schulniveau in Deutschland schon um einiges höher ist, wodurch ich mich in der Schule nicht sehr schwer getan habe.

Ein weiterer Unterschied ist, dass es in der Schule in Kanada eine unglaublich große Zahl von Aktivitäten gab, an denen man sich nach der Schule beteiligen konnte wie z.B. Dramaclub, Fußball, Volleyball, Basketball, Football, Band,etc. Dadurch ist es natürlich auch anfangs leichter Leute kennenzulernen. Schade war nur, dass das Schul-Fußball-Team, für welches ich mich eingeschrieben hatte, wegen eines Lehrerstreiks doch nicht zustande gekommen ist.

Nun komme ich zu den Kanadiern. Man kann natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, aber allgemein finde ich, sind Kanadier sehr offene und tolerante Menschen. Man muss natürlich am Anfang den Mut aufbringen auf die Leute zuzugehen, aber wenn man das dann einmal gemacht hat, ist es auch kein Problem Freunde zu finden.

Ich habe wirklich viele tolle und liebenswerte Leute kennengelernt, die ich nie vergessen werde und auch einige deutsche Austauschschüler, mit denen ich mich in Deutschland bereits wieder treffen und über die gemeinsame Zeit in Kanada reden konnte.

Was für mich nicht gerade einfach war, war die Umstellung von Großstadt in Kleinstadt. Ich war es nicht gewohnt so auf ein Auto angewiesen zu sein, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Teilweise war das schon ein wenig problematisch, weil ich natürlich nicht immer von meinen Gasteltern verlangen wollte, mich irgendwo hinzufahren und es eben nicht gerade viele öffentliche Verkehrsmittel gab.

Quynhi in Kanada

Aber mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran und auf die Tage in Victoria und Vancouver konnte ich umso mehr freuen. Insbesondere in Vancouver habe ich mich total verliebt. Ich finde einfach, dass diese Stadt etwas an sich hat, was ich irgendwie nicht beschreiben kann, aber auf alle Fälle will ich so bald wie möglich zurück!

Als Fazit kann ich nur sagen, dass die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte und die schönen Momente, an die ich mich jetzt zurückerinnere, einfach unbezahlbar sind. All die Herausforderungen und Veränderungen und natürlich meine Freunde und Gastfamilie in Kanada haben mich sehr geprägt.

Neben der Tatsache, dass ich selbstständiger und selbstbewusster geworden bin, habe ich auch gelernt jede Sekunde zu schätzen und zu genießen, die man hat. Es wurde mir nämlich dort jeden Tag bewusst, dass es sich nur um eine begrenzte Zeit handelt, die ich dort verbringen kann, was man nun auch auf das ganze Leben übertragen kann.

Mir ist klar geworden, dass man sich möglichst nie von seinen Zweifeln und Ängsten abhalten darf Neues auszuprobieren. Natürlich muss man mit einigen Rückschlägen rechnen - davon gab es in meinen 5 Monaten auch einige - aber im Endeffekt ist es die Sache wert.

Danke noch einmal für die tolle Vorbereitung!

Wenn auch ihr einen High School-Auslandsaufenthalt in Kanada verbringen möchtet, ergreift eure Chance und bewerbt euch jetzt für das Schuljahr 2013-14 oder 2014-15.

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